Freitag Abend, endlich Feierabend, es geht um 18:00 los. Die Nachtfahrt wird vom Kanusport Harburg ausgeführt. Daher fahren wir als erstes rüber auf die andere Seite der Süderelbe. Wer kommt alles mit?
Angeblich stehen 50 Personen auf der Liste. Tatsächlich sind eine Menge Leute da. Mit vielen Booten geht es bei traumhaften Wetter bis Hoopte. Dort sammelt sich die gesamte Gruppe und es gibt die erste Pause. Wir sind ja immerhin mit 3 Booten und 6 Personen dabei. Sogar mit einem Neuling. In Hoopte liegen noch viele Kilometer vor uns.
Nun geht es weiter. Langsam fängt es an zu dämmern. Die ersten Padler packen ihre Knicklichter aus. Die vielen Angler auf dem Ilmenau Kanal sollen uns ja sehen.
Ja, warum tut man sich die Strecke von 35 km eigentlich an? Davon sind ja auch viele Kilometer auf dem Kanal zu fahren. In der zunehmenden Dunkelheit wird die Wahrnehmung der Umgebung eine ganz andere. Der Sternenhimmel hat zusätzlich noch einige Sternschnuppen zu bieten. Das ist Kanufahren in einer wirklich anderen Dimension. Begeisterung kommt auf, wenn man den Kopf gen Himmel reckt. Aber man muss dabei versuchen den Weg zu finden. Es wird immer dunkler. Eine fantastische Stimmung breitet sich aus. Jetzt weiß ich wieder, warum ich mir die Strecke antue.
In Fahrenholz treffen wir alle wieder. Beim Umtragen fasst jeder mit an. Es tut in der Dunkelheit gut, viele helfende Hände dabei zu haben. Einige unserer Zweier sind doch ziemlich schwer. Aber es klappt reibungslos. Langsam fängt sich die Länge der Strecke und die Uhrzeit an bemerkbar zu machen. Beim Paddeln muss man aufpassen, dass einem die Augen nicht zufallen. Plötzlich kommt ein Schatten auf einen zu. Realität? Nein, es sind Gänse, die einen Paddler einfach nicht auf der Rechnung haben. Nach einem Angstschrei dreht eine verwirrte Gans kurz vor dem Boot ab. So etwas haben wir noch nie erlebt. Nach einer letzten Umtragestelle ist es bald geschafft. Wir komme nach 6 ½ Stunden kurz nach Mitternacht in Barum an. Gut, dass wir während der Woche schon die Zelte aufgebaut hatten. Wir werden mit kühlen Getränken begrüßt. Es gibt dann noch viel zu erzählen. Doch die Anstrengung fordert ihren Tribut.
Der nächste Tag ist ein Ruhetag. Viele vergnügen sich im klaren Wasser des Barumer Sees. Einige üben die Kenterrolle oder fahren ein wenig die Ilmenau hoch. Am Abend kommen die eingelegten Fleischspieße, nach einem brasilianischen Rezept, auf den Grill. Das Angebot am Grillen teilzunehmen, habe fast alle angenommen. Das Fleisch ist köstlich. Dann wird der feuchtfröhliche Teil des Abends eingeleitet. Es wird mit Gitarren musiziert und mitgesungen.
Am Sonntag geht es um 10 Uhr dann zurück. Der starke Ostwind und die Tide spülen uns die gesamte Strecke zum Bootshaus zurück. Ein gelungenes Wochenende liegt hinter uns. Wir freuen uns schon auf das nächste Mal.