Text/Fotos: Petra M.
Die 62 km lange Schwentine entspringt nahe des 124 m hohen Bungsberges nahe Eutin und mündet in Kiel in die Ostsee. Kurvenreich und eng ist sie ein malerischer Kleinfluss, welcher sich immer wieder in Seen verliert. Insgesamt durchfließt sie 17 Seen. Wobei der Große Plöner See der größte und bei Bosau mit 60 m zugleich der tiefste See ist.
Unsere Tour starteten wir an der Badestelle des Campingplatzes Prinzenholz am Kellersee bei km 4,5. Dadurch ersparten wir uns das Umtragen bei km 2,3 an der Fissauer Mühle. Am Kellersee hielten wir uns am linken Ufer und gelangten in den idyllischen Schwentinearm, der uns zum Dieksee leitete. Beim Übergang zum Dieksee mussten wir an einer Mühle bei Km 8,2 ca. 300 m umtragen.
Nach wenigen hundert Metern am Langensee erreichten wir auf der rechten Seite die Zufahrt des Landhauses Kasch. Dort nahmen wir auf der Terrasse unter hohen Bäumen zu Kaffee und Kuchen Platz. Leider wurde das freundliche Servicepersonal auf Grund mehrerer Festgesellschaften stark beansprucht und ließ uns lange auf unsere Bestellungen warten.
Über den Behler See und Edebergsee erreichten wir den Wassersportverein Plön Fegetasche (WPF). Gern hätten wir dort gezeltet. Auf Grund Corona nimmt dieser Verein dieses Jahr leider keine Übernachtungsgäste auf.
Deshalb mussten wir umtragen und paddelten dann am östlichen Ufer des großen Plöner Sees bis kurz vor dessen südlichstem Ende zur DJO-Jugendfreizeitstätte Bosau. Die nächsten beiden Tage haben wir von dort denPlöner See erkundet.
Einen Tag paddelten wir zur Beach Bar auf der Prinzeninsel, da frau/mann von dort die schönste Aussicht auf den See mit einigen Inseln hat.
Sarah und Daniel paddelten bis nach Ascheberg weiter, um bei einer Räucherei Leckerbissen für uns alle zu besorgen. Diverse Sorten Räucherfisch wurden abends zum Büffet aufbereitet. Dazu gab es heißes Stockbrot aus dem Lagerfeuer.
Den nächsten Tag erkundeten wir den östlich vom Großen Plöner See gelegenen Vierersee. Der Übergang zu diesem See war schwer zu finden. Über einen schmalen Strand durch eine enge und flache Passage erreichten wir treidelnd den See.
Nachdem wir den Campingplatz Augstfelde passiert hatten, fanden wir eine schöne Wiese für die Mittagspause. Dieser Platz wäre auch eine ideale Badestelle gewesen, wenn es nicht zu kalt gewesen wäre.
Auf dem Rückweg machten Elisabeth, Tom und Daniel für ein Fischbrötchen einen Umweg über Bosau. Sabine, die einen Tag zuvor einen Pausentag eingelegt hatte, hatte dieses beworben.In Vorbereitung auf die Übernachtungen der nächsten beiden Tage mussten vier von uns zum Corona Schnelltest nach Plön. Beim anschließenden Einkaufen des Proviants für die beiden letzten Tage traf Sarah zufällig ihre Cousine, welche in Plön wohnhaft ist. Gemeinsam mit ihr besuchten wir in der Abendsonne ein schön gelegenes Restaurant am See.
Am nächsten Tag setzten wir unsere Tour auf der Schwentine fort. Ziel war die Gemeinschaft der Wasserwanderer e.V. (GWW) Preetz.
Über eine Bootsgasse hinter dem Campingplatz Prinzeninsel erreichten wir den Kleinen Plöner See. Die Landschaft wechselte von hügelig auf flach. Nach dem Kronsee gelangten wir in den in wieder hügelig gelegenen Fuhlensee. An dessen Ende, bevor die Schwentine wieder schmal wird, entdeckten wir hinter einem kleinen öffentlichen Steg einen Picknickplatz mit Blick über den gesamten See. Das klare Wasser und die Wärme der Sonne lockten uns zum Schwimmen.
Vorbei an Gut Wahldorf gelangten wir in den Lanker See. Den Lanker See durchpaddelten wir in seiner gesamten Länge, um dann über die Alte Schwentine bei km 31,2 den GWW Preetz zu erreichen. Aufgehalten wurden wir von gekenterten Kanadierfahrern. Ihnen wollte ich beim Ausschöpfen des Boots behilflich sein. Ihnen war aber nicht zu helfen, da ein Gekenterter durch Aufstützen am Bootsrand, diesen immer wieder unter Wasser gedrückt hatte. Zum Glück kamen dessen Freunde zu Hilfe. Damit konnten wir unsere Fahrt zum nahen GWW Preetz fortsetzen.
Bei Preetz verengt sich die Schwentine wieder zu einem schmalen Fluss.
Meist an dicht bewachsenen Ufern windet sie sich in Richtung Kiel. An den hohen, steilen Ufern wachsen seltene Hangwälder mit Hainbuchen, Eschen und Bergulmen. Dort fühlen sich Eisvögel, Wasseramseln und Wasserschildkröten wohl. Hin und wieder beschleunigte leichte Strömung unsere Fahrt.
Je näher wir dem künstlich geschaffenen Rosensee kamen, umso mehr ließ die Strömung nach. Hier wird die Schwentine zum Zwecke der Stromgewinnung an zwei ca. 100 Jahre alten Kraftwerken gestaut. Etwa 2 km weiter bei km 41,2 am ehem. Bootsschuppen des Raisdorfer Kanu Clubs hätte für uns der anstrengendste Teil unserer Reise begonnen, wenn es nicht Michael gegeben hätte. Michael von der Ellerbeker Turnvereinigung Kiel wartete an der Ausstiegstelle mit einem Bootsanhänger auf uns und ersparte uns anstrengendes und zeitaufwendiges Umtragen auf einer Strecke von 1,5 bis 2 km. Leichten Fußes und aufrecht konnten wir durch einen Wildpark zum Treffpunkt Oppendorfer Mühle gehen, wo Michael mit den Kajas auf uns wartete.
Durch diesen Zeitgewinn war es uns möglich, zu Kaffee und Pflaumenkuchen in der Oppendorfer Mühle (km 43,1) einzukehren.
Unter einer Hochbrücke liegt bei km 49 der ETV Kiel. Unsere Ankunft hat Michael zu unserer Überraschung von der Hochbrücke aus fotografiert. Nach einer kurzen Einweisung in die Bootshausnutzung setzten wir unsere Tour in die Kieler Förde fort. Mittels einer Bootsgasse ca. 100 m vom ETV-Bootshaus entfernt begleiteten wir die Schwentine in die Ostsee.
Die Schwentine zeigte sich uns in all ihrer Vielfalt – schmale Gassen und weite Wasserflächen; Pflanzenvielfalt, Fischreichtum und klares Wasser. Ein Fluss, an den ich sicherlich zurückkehren werde.