Ein gewaltiger Platsch unterbricht das Vogelkonzert. Sollte etwa ein Paddler aus unserer Gruppe gekentert sein? Schnell drehe ich mich um und sehe noch aus den Augenwinkeln ein großes Wildschwein im Unterholz verschwinden.

Was war passiert?

Die traditionelle Osterpaddeltour des WV Süderelbe führt uns in diesem Jahr in die Mecklenburger Seenplatte. Nach einigen Irrungen und Wirrungen landen wir im Rheinsberger Seengebiet auf dem schönen ruhigen Campingplatz Eckernkoppel in Zechlinerhütte. Das Wetter meint es gut mit uns und verwöhnt uns das ganze Osterwochenende mit viel Sonnenschein.

Nachdem die hartgesottenen Zelter die erste, doch recht kalte Nacht, überstanden haben machen wir uns nach dem Frühstück über den Schlaborn See auf den Weg nach Kagar. Auf einem schmalen Abschnitt im letzen See paddeln wir aufgereiht wie auf einer Perlenschnur hintereinander. Dabei schrecken wir den besagten Keiler auf, der Anlauf nimmt und mit einem Hechtsprung zwischen zwei Kajaks ins Wasser springt, ans andere Ufer schwimmt und hastig im Unterholz verschwindet. Glücklicherweise ist dieses Tier scheinbar ein Einzelgänger und es folgt ihm keine ganze Rotte. Jetzt am Anfang der Saison hat er wohl noch nicht mit Paddlern gerechnet. Überhaupt ist es auf dem Wasser noch relativ ruhig, auch der Motorbootverkehr hält sich hier im Rheinsberger Seengebiet noch in Grenzen.

Das führt dazu, das wir immer wieder Tiere beobachten können, so auch zwei Kraniche, die sehr dicht am Ufer stehen und sich nur durch ihr lautes Trompeten verraten.

Einige Mitreisende entwickeln eine besondere Zuneigung zu Ringelnattern, welche im Schilfgürtel am Campingplatz leben und sich immer wieder beim Sonnenbaden beobachten lassen.

Durch die günstige Lage unseres Campingplatzes brauchen wir für die Dauer der Tour die Autos nicht versetzen, sondern können direkt vom Platz aus jeden Tag eine andere Tour paddeln. Das schafft viel freie Zeit für faulenzen und gemütliche Kaffeetafeln mit selbstgebackenem Kuchen. Frei nach dem Motto: "das Beste am Kuchen ist der Eierlikör" wird er auf Süderelbe Art genossen.

Mit sonnenverbrannten Gesichtern machen wir uns am Ostermontag wieder auf den Heimweg. Merke: bei einer Ostertour muss nicht zwingend der Schnee von vorne kommen.

 

Fotos von Gerd, Petra und Inga