Freitagnachmittag trafen wir (Simone, Anna, Christian, Steffen und ich, Jan) uns gegen 16 Uhr am
Bootshaus mit dem Plan, ein schönes Seekajakwochenende zu erleben.
Boote und Gepäck waren schnell in und auf den Autos verstaut. Unterwegs nach Travemünde war
etwas Stau, aber wir hatten Zeit genug. In Travemünde ging alles flott von dannen und so starteten
wir gegen 19:45 mit dem Ziel Pelzerhaken.
Wie zu erwarten war, wurde es nach eine Stunde langsam dunkel, wir paddelten in eine wunderbare Sonnenuntergang hinein.
Als es noch dunkler wurde machten wir unsere weiße Rundumlichter an, um weiterhin vorschriftsmäßig unterwegs zu
sein. Zur Orientierung hielten wir mit Kompasskurs 350° Kurs auf den Leuchtturm bei Pelzerhaken.
Als es dann wirklich dunkel wurde, machten wir unsere Lichter aus und endlich gab es auch wieder
das langerhoffte Meeresleuchten! Jede Berührung brachte das Wasser zum Leuchten. Goß man sich
Wasser über das Boot, perlten weiße Lichtpunkte von Arm und Boot runter. „Feenstaub“! Sagte
jemand. „Ich habe Superkräfte“! Sagte jemand anderes. Wir genossen jede Paddelschlag. Näher an
Land war doch noch etwas Motorbootverkehr, daher machten wir unsere Lichter wieder an. Nach 3
Stunden kamen wir bei Pelzerhaken an und unser Campingplatz direkt am Strand war trotz
Dunkelheit schnell gefunden. Am Strand trafen wir auch noch Katja, die uns mit selbstgemachte
Pizza und Zwiebelbrote überraschte. „Geiler Scheeeiß!“ ertönt es als wir die Leckerli sehen. Nach
einem erfrischenden Bad im leuchtenden Wasser unter dem Sternenhimmel genießen wir Pizza, Brot
und Wein. Danach geht es in unsere Unterkunft und legen wir uns unter einem wunderbaren
Sternenhimmel zum schlafen.
Samstag
Samstagmorgen sind wir schon wieder früh am Strand. Manche genießen die erste Sonnenstrahlen
und manche gehen erstmal baden zum wach werden.
Danach werden die Reste vom Pizza und Brot vertilgt, für einige reicht das zum Frühstück. Wir genießen ein ruhigen Vormittag am Strand in der
Sonne und stärken uns gegen Mittag an der Pommesbude mit Backfisch.
Danach wird es Zeit für die nächste Etappe nach Groß Schwansee. Es sind 13,6km über offenes Wasser. Es ist etwas diesig
und am Horizont ist nur verschwommen ein grauer Strich sichtbar ohne Landmarke. So müssen wir
trotz etwas Wind und Welle ganz genau Kurs halten und fahren mit Kurs 130° los. Die Überfahrt
klappt wunderbar.
Als wir die Fahrrinne queren, sind keine Fähren in Sicht und danach sind wir
schnell am Strand. Wir kommen genau bei unserer anvisierten Stelle raus und suchen uns ein ruhiges
Plätzchen am Strand.
Trotz schönen Sommerwetters ist es sehr ruhig am Strand und wir genießen die
Sonne und ein kühlendes Bad. Danach gibt es eine Runde Pfannkuchen, was für manche schon
reicht zum Abendessen.
Abends sitzen wir in der untergehende Sonne und die Gespräche kommen
darauf, dass auch an dieser Seite der Bucht ein großes Ferienresort gebaut werden soll. Kommt eine,
folgen mehr. Mir fällt das Buch „Das Verlorene Paradies“ ein vom Faltbootpionier Herbert
Rittlinger*. Wir wähnen uns hier auch in einem „bald verlorenes Paradies“ denn ist die Küste einmal
vollgebaut wimmelt es hier von Menschen, Boote, Surfschulen etc. Abends in unsere Unterkunft
schauen wir wieder in einen wunderbaren Sternenhimmel und ich zähle sogar 5 Sternschnuppen in
kürzeste Zeit. Die Müdigkeit ist aber nicht aufzuhalten und so fallen uns früh die Augen zu.
Sonntag
Wir wollen heute früh los. Wehmütig sitzen wir am Strand, schauen über das Wasser und keiner
mag aufstehen und anfangen mit einpacken. Wir wollen hier einfach nicht weg, aber irgendwann
müssen wir.
Die letzte Strecke zurück nach Travemünde beschert und Wellengang und Wind von
hinten, also können wir auch manchmal surfen.
So sind wir viel zu schnell wieder da. Im Hafen besuchen wir noch kurz die Kanustation der Vkl Lübeck. Die liegt direkt am Priwall und muss eine
der schönste Kanustationen Deutschlands sein. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen. Vorher reservieren ist geboten, denn die Kanustation ist oft ausgebucht.
Nach einem Fischbrötchen und dem obligatorischen auspacken/aufladen/aufräumen fahren wir zurück
und platzen mitten im Sommerfest unseres Vereins. Wir finden ein reich gedecktes Kuchenbuffet
vor und so sitzen wir mit Kaffee und Kuchen in der Sonne und reden wehmütig über die viele
wunderbare Momente, die wir erlebten in das bald verlorene Paradies.
Noch einige Stimmen der Teilnehmer:
Anna:
"Die Salzwassertaufe meines Bootes ist rundum gelungen. Die Tour hat wirklich keine Wünsche
offen gelassen. Schönste Natur, bestes Wetter, lecker Essen, tolle Menschen. Da fällt es leicht den
Moment zu schätzen und einfach nur glücklich zu sein."
Simone:
Es war einfach nur perfekt, das Wetter, die Gruppe, die Vollversorgung mit extrem guter Pizza &
Pfannkuchen und on the top das magische Meeresleuchten. Schwimmen mit dem Sternenhimmel
über mir und dem Glitzern im Wasser um mich herum. Mehr geht nicht!“
Christian:
„Bestes Wetter, super nette Menschen und magisches Leuchten im Meer und im Sternenhimmel -
ein unvergleichlich schönes Wochenende."
Steffen:
„Mit einem ganz breiten Grinsen laufe ich seit der Tour durch die neue Arbeitswoche. Es hat sich
von Beginn an ein ganz tolles Gruppengefühl über das Wochenende immer weiter aufgebaut. Ich
danke den tollen Gruppenmitgliedern für die gemeinsame Zeit, das gemeinsame Erleben dieser
wunderschönen Tour! Ich danke Euch für Euren Humor, die Plaudereien und Gespräche und das
Schweigen! Gerne wieder!!!
Begonnen mit dem Start in den Sonnenuntergang, über die Ruhe ausstrahlende Ostsee, in die weite
Dunkelheit. Nach dem ersten Kilometer waren die Gedanken des Alltags bereits restlos verflogen.
Die Nächte mit einem Sternenhimmel, wie ich ihn schon sehr lange nicht mehr genießen konnte.
Ein Wochenende bei schönstem Wetter und (fast schon zu) entspannten Wind- und
Wasserbedingungen. Natur tanken, Alltagszwänge vergessen, das Gefühl von Freiheit in sich
aufsaugen und sich in sehr harmonischer Gesellschaft und guter Stimmung treibenlassen (zumindest
an Land ) zu können, lassen mich weiterhin nicht aus dem Grinsen herauskommen.“ 😉
Jan:
„Die Kombi von unheimlich sympathischen Leute, Meeresleuchten, Sternschnuppen und alle andere
wunderbare Erlebnisse macht es unglaublich schön, so schön, dass es schon an Reizüberflutung
grenzte.“
*Das Bald Verlorene Paradies von Herbert Rittlinger ist noch zu kaufen, ISBN 9783925660207.