Die Weser, nicht super spektakulär aber Dank der verlässlichen Strömung (immer in eine Richtung!) gut um mal richtig Strecke zu machen. Ostern 2022 wollten Karen und ich in meiner alten Heimat Hann. Münden starten und an 2 Tagen bis Hameln fahren. Die richtig Harten machen das beim Wesermarathon an einem Tag, aber nach 70 km im Boot fängt der Rücken auch schon an sich zu melden. Reicht also!
Am Karfreitag fuhren nach Hann. Münden, und bauten unser Zelt auf dem Gelände des Mündener Kanu Clubs auf. Nach einer noch recht milden Nacht und nachdem wir uns (mich...) auf dem Markt mit Eichsfelder Mettwurst versorgt hatten, haben wir am Samstag das Auto nach Hameln gebracht und in der Nähe des dortigen Kanuvereins abgestellt. Mit der Bahn gings zurück nach Münden und dort zum Osterfeuer mit Bier und Bratwürsten auf dem Gelände des MKC.
Nach einer frostigen Nacht mussten wir das Zelt noch gefroren einpacken und setzten die Boote gegen 9 h in die Fulda ein, nur um 500 m später an der Schleuse wieder auszusteigen und zu umtragen. Die Bootsrutsche sah aus als sei sie wegen des relativ hohen Wasserstands und wegen Steinen am unteren Ende eher etwas für robuste PE Boote als für unsere langen Seekajaks. Manchmal wäre der gute alte Yukon doch das richtige Boot! Nach der Schufterei an der Schleuse hatten wir knapp 70 km freie Fahrt bis Hameln. Zu früh um an der Fähre in Hemeln einen Strammen Max zu essen und ein Weizen zu trinken ging es, vorbei am romanischen Kloster Bursfelde, weiter die Weser hinab. Später passierten wir Karlshafen und Beverungen (Bronze!) um endlich, nachdem wir die auch die Porzellanmanufaktur in Fürstenberg passiert hatten, gegen 17 h Höxter zu erreichen.
Wir hatten Glück, dass wir nicht auf den hoffnungslos mit Wohnmobilen zugestellten Campingplatz übernachten mussten, sondern auf dem direkt anschliessenden schönen Gelände des Höxteraner Kanuclubs unser Zelt direkt am Ufer aufstellen konnten. Nach einem abendlichen Ausflug in die Höxters Restaurantscene (Tapas) ging es vorbei am Osterfeuer an der Weser zurück zum Zelt, um eine weiteres Mal die Schlafsäcke auf ihre 3.5 season Tauglichkeit zu testen.
Montag Morgen lag wieder Reif auf Zelt und Wiese, aber zumindest der Gaskocher funktionierte noch dank der Wintermischung mit ordentlich Propan. Tee aufbrühen, Frühstück, Zelt abbauen, Boote vollpacken und ins Wasser setzen. Danach fuhren wir die restlichen knapp 70 km bis Hameln.
Vorbei am Kloster Corvey, an der Rühler Schweiz und den notorisch instabilen Kalkfelsen oberhalb der nach wie vor gesperrten B 83 erreichten wir am späten Nachmittag Hameln (Gold! Aber nur, wenn man es an einem Tag schafft) und setzten unsere Boote am Anleger des Hamelner Kanuclubs aus. Zurück nach Hamburg über A2 und A7, wo der Verkehr deutlich zähflüssiger als die Strömung der Weser war.