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Eines der östlichsten Paddelreviere Deutschlands sind die Grenzflüsse zu Polen – Neiße und Oder. Deren teilweise Erkundung Ziel unseres Paddelurlaubs vom 16. bis 26. August 2020 ist.

Unser Urlaub beginnt in der Nähe von Guben (Neiße) am Deulowitzer See, wo wir auf dem bewaldeten Campingplatz Schatten finden und uns bei 30 Grad Lufttemperatur im etwas kühleren See erfrischen können

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Bevor die erste Fahrt mit den Kajaks beginnt, wird Ankes Boot auf den Namen „Mai-Lin“ und Elisabeths auf den Namen „Granat“ getauft

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Unsere Paddeltätigkeit nehmen wir nach einem Tag „hitzefrei“ am Dienstag noch gepäckfrei auf. Am alten Backsteingemäuer des Kraftwerks Gießen setzen wir ein. Mit Spaß und Spannung durch mehrere Stromschnellen erreichen wir nach 17 Kilometern die Stadtmitte von Guben. Eine Brücke über die Neiße verbindet Guben mit Gubin, dem polnischen Teil der geteilten Stadt. In Guben haben wir die Möglichkeit, uns für die nächsten Tage mit Proviant zu versorgen und gepflegt einen Kaffee zu trinken. Am Mittwoch beginnt an einer im 2. Weltkrieg gesprengten Brücke in Guben unsere Paddelwanderschaft.

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15 Kilometer legen wir auf der idyllischen Neiße bis zu deren Mündung in den Oderstrom zurück. Eisvögel wechseln die Uferseiten.

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  Bei starker Strömung kommen wir anschließend auf der Oder rasch voran. Ein Adler kreist über uns. Am polnischen Ufer reihen sich Angler. Teilweise sind sie mit ihren Wohnmobilen oder Wohnwagen bis an das Ufer gefahren. Dieses Bild wird uns, bis wir die Oder verlassen, begleiten. Die Wahrscheinlichkeit, einen Fisch zu fangen ist hoch. Die Oder ist fischreich. Während unserer Fahrt springt immer wieder ein Fisch aus dem Wasser und schnappt nach Luft. An den Ufern wimmelt es von kleinen Fischen oder Laich. Vorhandene Fischarten sind u.a. Aal, Barsch, Brasse, Hecht, Karpfen, Wels und Zander. Unser Nachtquartier schlagen wir bei ca. KM 545 auf deutscher Seite hinter hohen Eichen auf.

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Was wir übersehen, sind hinter Sträuchern und Bäumen flussabgewandte Tümpel, denen wir u.a. die Tausenden von Mücken zuschreiben, die uns ab der Dämmerung quälen werden.

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Bis dahin genießen wir Baden und Schwimmen in strömungsfreien Flussbecken. I.d.R stehen wir zwischen 5.00 Uhr und 7.00 Uhr auf, hauptsächlich um möglichst kurz in der Mittagshitze paddeln zu müssen. Auch angekündigte Sturmböen und Starkregen sind der Grund. Letzterer blieb glücklicherweise aus. Am Donnerstag geht es weiter Richtung Norden.

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Rechts und links von uns an den Ufern sitzen Grau- und Silberreiher, Kiebitze und schwarzweiße Vögel, die etwas kleiner als Enten sind. Sie sitzen auf den Sandbänken in Scharen. Wenn sie fliegen, schillert ihr schwarzweißes Federkleid in der Sonne. Ab und zu sehen wir Schwäne. Häufig ziehen Raubvögel über Land ihre Kreise. Bei ca. KM 576 entdecken wir ein idyllisches Plätzchen mit Sandstrand und einer angrenzenden Wiese mit Bäumen.  Schwimmen ist hier unmöglich. Plantschen ist angesagt. Das Wasser ist hier sehr flach. Immer wieder stoßen wir auf Sandbänke. Es scheint, als könnten wir das gegenüber liegende, polnische Ufer zu Fuß erreichen. Testen können wir es nicht, da in der Flussmitte die Strömung beachtlich ist.

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Unter einem Baum liegend schmökere ich. Allerlei Insekten passieren meine Decke. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Es bleibt uns nicht erspart, dass mit der Dämmerung eine Mückeninvasion über uns herfällt. Frühzeitig suchen wir Schutz in unseren Zelten. Elisabeth, Anke und Joachim versprechen sich am Strand Schonung und schlagen dort ihr Nachtlager auf. Ungern verlassen wir zum Müssenunsere Zelte. Der Freitag beginnt für uns um 5 Uhr. Wir erwarten am Nachmittag 35 Grad Celsius. Bereits um 7 Uhr setzen wir unsere Tour fort.

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  Überraschend schön ist die Kulisse von Frankfurt/Oder. Über uns flitzen Schwalben durch die Luft, die unter einer langen Oderbrücke ihre Nester haben.

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In Lebus, von wo sich der Oderbruch bis nach Oderberg erstreckt, machen wir zum Einkaufen Halt. Beim Sperrmüll vor einem Haus entdecke ich eine weiße künstliche Mohnblume.

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Dieses Fundstück wird künftig mein altes „Raumschiff“ zieren. Bei KM 606 liegt der ideale Zeltplatz für uns– Strand auf einer kleinen Landzunge, eine begraste Anhöhe und ein kleines Wäldchen. Dieser Ort wird unseren unterschiedlichen Ansprüchen gerecht.  

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Tagsüber verweilen wir am Rand des Wäldchens oder am Strand unter dem Tarp. Bald sind die 35 Grad Celsius erreicht. Im kühlen Nass der Oder lässt es sich gut aushalten – Südseefeeling. Am Samstag dürfen wir eine Stunde länger schlafen. Es wurde Starkregen beginnend ab 8 Uhr prognostiziert. Noch bevor das Smartphone zum Wecken ertönt, hören wir das aufgeregte Geschnatter von Wildgänsen, die unweit von uns nächtigten.10 Minuten bevor der Regen beginnt, sitzen wir mit trockenem Gepäck in unseren Booten.

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Unser Ziel ist das ca. 27 km entfernte Kienitz, wo wir auf dem Campingplatz zelten. Kienitz ist ein hübsches Örtchen mit zwei netten Cafés  - einem in einer Kirchenruine und einem in der alten Hafenmühle. Zudem bietet ein kleines Lädchen außer Handarbeiten das nötigste für Radfahrer und Paddler. Am Sonntag dürfen wir bis 7 Uhr schlafen. Es wird Starkwind um ca. 11 Uhr mit 3 bis 4 km/Std. erwartet. Am Strand von Oderaue verbringen wir unsere Mittagspause in der Sonne. Zum Dessert gibt es selbstgemachtes Eis vom Gasthof „Zollbrücke“. Von dort geht es nur noch wenige Kilometer weiter. Kurz nach einer ehemaligen alten Eisenbahnbrücke zelten wir bei ca. KM 655 auf polnischer Seite auf einem Plateau mit schöner Aussicht auf die Oder. Leider finden wir hier relativ viel Müll vor. Während wir beim Abendessen unter einer alten hohen Buche sitzen, hören wir plötzlich lautes Knacken aus Richtung unserer Zelte und Kajaks.

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 Unerwartet trifft eine Rinderherde mit Kälbern und einem Bullen bei uns ein. Erstaunlich, dass sie den schmalen, steinigen Pfad entlang der Küste überwinden konnten. Da Kälber unter ihnen sind, fühlen wir uns mulmig. Wer weiß, ob die Mütter uns als Gefahrenquelle betrachten!? Nahezu regungslos bleiben wir in ca. 20 Meter Entfernung stehen. Glücklicher Weise beschädigen sie weder Zelte noch Boote. Kaum sind die Rinder außer Sicht, beobachten wir am deutschen Ufer wie eine Starenschar im Wellenflug die Küste entlang fliegt. Am nächsten Morgen werde ich von kranichspezifischen Trompetenrufen wach. Die Tour setzen wir bei starkem Gegenwind fort. Die Wellen haben weiße Kronen. Etwa 2 km vor der Schleuse in die Alte Oder bei Hohensaaten beruhigt sich der Wind. Beim Abzweig zur Schleuse liegen Schuten, worauf Beschäftigte fleißig sind. Freundlich grüßen Sie uns mit Handzeichen. Einer ruft zu uns rüber, dass er für uns den Schleusenwärter anrufen wird. Dieser ist gut erreichbar und lässt uns aufrichten, wir müssen noch 20 Minuten auf dem Sportbootparkplatz warten. Nach der Schleuse geht es auf der schmalen Alten Oder noch ca. 6 km bis zur Marina Oderberg weiter.

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Die Marina ist ein kleiner Sportboothafen mit angrenzender, baumbeschatteter Zeltwiese und einem Restaurant

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Die Betreiber sind auch zu uns Paddlern sehr gastfreundlich und insbesondere er liebt es, uns zu necken. Obwohl meine Luftmatratze neu ist, verliert sie Luft. An einem Morgen konnte ich mich kaum noch bewegen, weil meine Knochen schmerzten.

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Der Inhaber, welcher auch ein kleines Hotel betreibt, hat uns kurzentschlossen eine Matratze aus einem Hotelbett überlassen.

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Verlässt man die Marina auf dem Landweg, bietet sich ein ödes Bild. Hier wird großflächig ein Naturschutzgebiet mit Baggern zerstört -Baumaßnahmen für die Gasleitung „North Stream 2“. Während vier von uns am nächsten Tag mit der Rückholung der Autos vom Parkplatz des CampDeulo beschäftigt sind, paddeln die anderen bis zur Brücke Bralitz und zurück (14 km) oder schmökern.

Für Angler und Vogelliebhaber sind Neiße und Oder lohnenswerte Ziele. Insbesondere im August und September sorgen rastende Wildgänse und Kraniche für zusätzliches Spektakel. Wir hatten Glück

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Auf Grund von Niedrigwasser war die Oder für die Berufsschifffahrt gesperrt. So konnten wir die Oder ungestört genießen.

 

 

 

 

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