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Wollten wir ein Kennzeichen dieser Tour, oder ein Unterschied zu andren Touren herausfinden, würde mir als erstes die Gastfreundschaft, mit welcher uns überall begegnet wurde, einfallen. Selbst Red Bull zeigte sich uns gegenüber spendabel.

Am Samstag, den 23.06.2018, machen wir uns auf den Weg nach Vielitz, dem Ausgangspunkt unserer Urlaubstour. On the Road sind Gerd, Joachim, Marc, Nils, Jörg, Jürgen und ich. Hans-Jürgen erwarten wir in Vielitz.

In Vielitz angekommen, lassen wir unsere PKWs stehen und paddeln 9 km durch den Vielitzsee in den Gudelacksee, um auf der Insel Werder zu nächtigen. Der idyllisch gelegene Biwak Platz ist gepflegt und sauber. Viele Zelte hätten auf ihm Platz. Hier wirkt es, als wären wir fern von jeglicher Zivilisation. Zu hören sind nur wir, das Rascheln der Blätter im Wind, und das Zwitschern der Vögel. Die Gesprächsthemen beim Abendessen stehen teilweise unter dem Einfluss der Fußballweltmeisterschaft. Marc verfolgt auf dem Smartphone das Spiel Deutschland gegen Schweden. Deutschland gewinnt kurz vor Ende der Nachspielzeit 2:1.

Die Strecke am Samstag ist mit 20 km die längste des Urlaubs. Scheinbar kommen wir in eine Urlaubsregion Brandenburgs. Viele große und kleine Ferienhäuser säumen die Ufer insbesondere am Zermützelsee, Tetzensee und Molchowsee. Die Schleuse in Alt Ruppin wird von einer netten blonden Dame bedient, die uns einen schönen Urlaub wünscht. Vorbei an Privatgärten an der Rhin gelangen wir auf den Ruppiner See, umfahren eine Halbinsel, die die Rhin vom Ruppiner See trennt, bis zum Alt Ruppiner Ruder Club. Es ist kalt. Meine Schwimmweste behalte ich zum Schutz gegen die Kälte an. Jörg befeuert im Aufenthaltsraum den Kachelofen. Wo wir später in wohliger Wärme speisen.

Nachdem wir am folgenden Tag den Ruppiner See in seiner gesamten Länge mit ca. 14 km durchpaddelt haben, erreichen wir an einem hübschen alten Schleusenwärterhäuschen die Schleuse von Alt Friesack. Auch hier erwartet uns zum Wohlgefallen meiner Mitpaddler eine hübsche Blondinne als Schleusenwärterin. Von dort sind es nur noch wenig hundert Meter bis zu unserem Ziel, dem Kanu Camp Kuchenbecher. Hier sind wir nicht allein. Auf dem benachbarten großen Spielplatz feiert eine 6. Klasse mit Ihren Eltern und Lehrern den Schulabschluss mit Ballspielen und Grillen. Offensichtlich ist auch hier die letzten Wochen wenig Niederschlag gefallen. Das Gras ist verbrannt und der Boden staubig. Waschgelegenheiten bietet der in 150 m gelegene kleine Campingplatz. Im Kühlschrank werden diverse deutsche und tschechische Getränke zum Konsum bereitgestellt. Beim entspannten Plaudern am Kaffeetisch bemerke ich eine weiche Unebenheit am Hinterkopf. Jürgens Diagnose lautet „Zeckenbefall“. Umringt von meinen Mitpaddlern gelingt es Nils, scheinbar geübt, die Zecke mit einer Zeckenzange rasch zu entfernen. Wahrscheinlich habe ich die Zecke von meinem Streifzug auf der naturbelassenen Insel Werder mitgebracht.

Am nächsten Morgen setzen wir über den Bützsee unsere Paddeltour fort. Im Bützrhin entdeckt Jörg am Ufer eine Nutria. Wenige Kilometer später im Kremmener Rhin -hauptsächlich zwischen km 17 und 16 - nimmt die Anzahl der Seerosen zu. Es müssen wohl ein paar Tausend sein. Wir blicken fasziniert auf große Flächen mit Seerosen, welche derzeit in Blüte stehen. Wir vermuten, dass die eigentliche Seerosentour des WVS jetzt stattfindet.

Am Hotel See Lodge befindet sich eine Wiese mit alten schattenspenden Bäumen. Hier ist das Strandbad von Kremmen. Unsere Anmeldung wurde an den Standkioskbetreiber weitergeleitet. Kurz nach unserer Ankunft wird der Kiosk geöffnet und Kaffee und Kuchen (TK-Ware) angeboten. Zu unserer Überraschung werden wir abends von einem Red Bull Vertriebsmitarbeiter zum Buffet im Wintergarten des Hotels eingeladen. Eigentlich sind wir von unserem Abendessen bereits satt. Da wir die Geste sehr nett finden, nehmen wir die Einladung an und beenden den Abend bei Köstlichkeiten und spendierten Getränken in schönem Ambiente. Mehrere Vertriebsmitarbeiter aus ganz Deutschland waren in dieses kleine Tagungshotel zur Strategiefindung zusammengekommen.

Fortgesetzt haben wir unsere Tour durch den Ruppiner Kanal. Das hört sich nicht so schön an, wie es in Wirklichkeit ist. Wie am Vortag paddeln wir unter angenehmer Dauerbeschallung, dem Gezwitscher der Schilfrohrsänger, Kuckucke u.v.a. entlang schilfbewachsener Ufer. Irgendwann macht uns Hans-Jürgen auf den Gesang eines Pirols in der Ferne aufmerksam. In Sachsenhausen wechseln wir über Land von der Rhin in die Havel. Hier kommen erstmalig unsere Bootswagen zur Freude von Jürgen zum Einsatz. Beim Paddeln muss er den Bootswagen zusammen mit Tisch und Stühlen als großes Paket auf Deck transportieren, was ihm missfällt. In die Havel übergesetzt, ist die Welt nun scheinbar eine andere. Von der schmalen, weitgehend naturbelassenen Rhin kommen wir in die breite Havel. Die Zivilisation ist nun sichtbar nah. Viele Sportboote und Schuten begegnen uns auf dem Wasser. In Oranienburg zelten wir auf dem schönen und zentralen Gelände des WSC Möwe unter Bäumen. Auf der gegenüberliegenden Havelseite verfolgen Oranienburger auf einem kleinen Platz das WM-Fußballspiel Deutschland gegen Südkorea. Angelockt von diesem Spektakel schaue ich die 2. Halbzeit auf einer Großbildleinwand in netter Atmosphäre mit Wedges und Bier an. Das Publikum ist sehr entspannt. Die Niederlage Deutschlands mit 2:0 wird gut und ohne jegliche Aggressionen verkraftet. Wie uns später das diensthabende Vereinsmitglied des WSC Möwe mitteilt, handelt es sich nicht um Public Viewing, sondern um die Betriebsfeier der ortsansässigen Kreisverwaltung. Beim frisch gezapften Bier von der Zapfanlage des WSC Möwe erzählt uns das Vereinsmitglied anekdotenreich die Vereinsgeschichte der letzten Jahrzehnte. Für die Übernachtung bezahlen wir lediglich 2,50 Euro pro Person. Die sanitären Einrichtungen sind sauber und schön.

Am nächsten Tag erreichen wir über den Nieder-Neuendorfer-See den Heiligenseer Kanu Club. Bei unserer Ankunft genießen Mitarbeiter der Bauaufsicht Potsdam während ihres Teamtags die Sonne auf dem Steg oder das warme, saubere Wasser. Gegen Abend wird die Vereinswiese mit vielen Kindern und deren Eltern belebt. Beim Grillen feiern sie Bergfest im Rahmen der dreitägigen Paddeltage. Wir suchen planmäßig den nächsten Italiener in ca. 1 km Fußweg auf. Als wir am nächsten Morgen am Packen sind, überquert ein Fuchs mehrmals den Rasen, wo unsere Zelte stehen. Er war in die Zivilisation gefolgt. Noch in den letzten Zügen beim Packen, kommen die Kinder des Vorabends, Schüler einer 2. Grundschulklasse. Ihren 3. Paddeltag beginnen sie mit Aufwärmübungen im Kreis. Eingecremt und mit Kopfbedeckung geht es mit Freude zum Paddeln in kleinen Einerkajaks auf den See. Der HKC hat ca.100 Erwachsene und 120 minderjährige Mitglieder. Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt in der Jugendarbeit.

Zum Zeitpunkt unseres Aufbruchs zur letzten Paddelstrecke ist noch unklar, wo wir genau die letzte Urlaubsnacht verbringen können. Gerd konnte bis zur Abreise in Hamburg niemanden seines favorisierten Kanuclubs in Gatow erreichen. Trotzdem halten wir an unserem Ziel fest, welches wir u.a. über den Spandauer See erreichen. Dort, wo die Havel relativ schmal ist, höre ich es plötzlich platschen. Das Geräusch kommt von einem Biber. Der sich ins Wasser gleiten lässt. Ca. 1 Stunde vor Ende unserer Tour holt Joachim, mittels Paddelbrücke über Gerds Boot, mitten auf dem See, sein Handy hervor. Während der Mittagspause hat er eine Anfrage auf Übernachtungsmöglichkeit per Mail an den Platzwart vom Paddel Club Wiking gesandt Erfreulicherweise ist nun eine positive Rückmeldung eingetroffen. Das schöne, futuristische Vereinsgebäude des PC Wiking hat die Stadt Berlin dem Verein für die Überlassung des alten Vereinsgebäudes samt Grundstück als Ersatz erstellt. Das alte Vereinshaus musste einer Behelfsbrücke über die Havel weichen. Nachdem die Zelte aufgebaut sind, machen sich Gerd, Hans-Jürgen und Jürgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln – Bus, Bahn, Bus- auf den Weg nach Lindow bei Vielitz, um die PKWs abzuholen. Dank Gerds exakter Planung erreichen sie nach relativ kurzer Zeit die PKWs.

Beeindruckt von vielen schönen Erlebnissen machen wir uns am Samstag, dem 30.06.16, auf den Heimweg.

 

Fotos von allen Mitpaddlern:

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