Lange schon freuen wir uns auf die erste Kleinflussfahrt dieses Jahres. Vergessen sind die kalten Wintertage. Die ersten Sonnenstrahlen der Frühlingssonne erwärmen das Land und unsere Seelen mit.

Schnell ist der Bootsanhänger mit 12 Kajaks am Bootshaus des WV-Süderelbe an der Alte Harburger Elbbrücke bepackt. Zunächst geht es mit dem Auto nach Scheeßel an der Wümme.

An der alten Wassermühle werden die Kajaks abgeladen und startklar gemacht. Haben wir alles? Ersatzbekleidung für den Fall einer Kenterung, Paddel, Sitzkissen, etwas zum Essen für die Mittagspause in der freien Natur. Bevor es los gehen kann werden die Autos nach Unterstedt bei Rotenburg vorgebracht. Irgendwie müssen wir ja vom Zielpunkt unserer Paddeltour wieder zurück nach Hamburg kommen.

Endlich geht es los. Die flotte Strömung trägt uns rasch weg von der lärmenden Straße hinein ein die unberührte Natur. Enge Kurven und kleine Baumhindernisse erfordern unsere Aufmerksamkeit. Wir genießen die aufblühende Natur.  

Frische Abbruchkanten zeugen von den Hochwasserwellen des letzten Winters. Ein schillernd blauer Eisvogel nutzt die Kante und gräbt seine neue Nisthöhle in das Erdreich.  

Lautlos gleiten wir durch die Natur, keine 10m entfernt stehen zwei Rehe am Ufer, noch im dunklen Winterfell. Verdutzt schauen sie uns an um dann mit großen Sprüngen das Weite suchen.  

Zeit für eine Mittagspause. Auf einer sonnendurchfluteten Lichtung finden wir ein windgeschütztes Plätzchen. Mit einer zünftigen Brotzeit (von ungesund bis biologisch dynamisch) stärken wir uns für den zweiten Abschnitt unserer Paddeltour.  

Bei Rotenburg gilt es eine kleine Stromschnelle zu befahren. Für die beiden empfindlichen Faltboote keine leichte Aufgabe. Aber alles geht gut. Die Kunststoffboote rauschen die Stromschnelle mühelos hinab, was stören da die scharkantigen Gesteinsbrocken. Wie sagte schon ein alter Fahrensmann: „Polyester verdirbt den Charakter“.