Bild 01 - TitelText: Gerd Breuer, Fotos: Gerd Breuer, Gabriele Dasse, Joachim Breuer

Es macht rums und ich habe mich mit meinem Kajak bis zum Sitz auf einen Felsen geschoben. Eben noch träume ich in herrlicher Landschaft glücklich und zufrieden vor mich hin. Schlagartig bin ich hellwach. Meine Mitpaddler lachen und zücken ihre Fotoapparate. „Bleib mal so!". Von jetzt ab paddele ich Aufmerksamer.

Zu Pfingsten hat sich eine Gruppe Wanderpaddler vom Wassersport-Verein Süderelbe aus Harburg auf den Weg in die belgischen Ardennen gemacht. In zwei Wochen sollen die Flüsse Semois, Lesse und Ourthe auf verschiedenen Abschnitten erkundet und befahren werden.

Es ertönt das Kommando „aufsitzen" und wir fahren von unserem als Standquartier ausgesuchten Campingplatz zum ersten Einsatzpunkt an der Semois. Schnell sind die Boote vom Hänger abgeladen und startklar gemacht. Komisch, ein Boot bleibt liegen. Mir schwant etwas! Wo ist denn .... ? Nicht zu fassen, wir haben einen Kanuten am Zeltplatz vergessen. Zum Glück fährt ein Teammitglied noch einmal zum Zeltplatz und sammelt das verlorene Schaf ein.

Die Flüsse der Ardennen durchströmen tiefe Waldschluchten. Kleine Stromschnellen, Baumhindernisse, scharfe Kurven mit überhängendem Gestrüpp und Wehranlagen erfordern Aufmerksamkeit und Bootsbeherrschung. Nicht immer gelingt dieses. Kollisionen mit Felsen, Kenterungen und schmerzhafte Bekanntschaften mit Dornengestrüpp sind nicht immer zu vermeiden.
Während Norddeutschland unter der Hitze gestöhnt hat, hatten wir in Belgien sehr angenehme Tagestemperaturen. Allerdingst gab es nachts schwere Sommergewitter. Diese machten uns zwar beim Zelten etwas zu schaffen, sorgten aber für hervorragende Wasserstände auf den Flüssen.

Dem Paddler bietet die Wallonie landschaftlich und kulturell einiges. Hoch über dem Fluss liegende Schlösser, Klöster, eindrucksvolle Landschaftsgärten, nette Städtchen wie La-Roche-en-Ardenne laden zur Besichtigung ein.

Als zünftige Paddler haben wir abends auf das Essengehen verzichtet und gemeinsam gekocht. Unter Anleitung kompetenter Teammitglieder sind die tollsten Gerichte entstanden. Mein nicht ganz so kompetenter Beitrag: Abwaschen. Mit einem Glas Wein lassen wir den Tag ausklingen und philosophieren über möglichen Touren für das nächste Jahr. Das wird spannend!

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