wvs-Bild 8Schöner Mist, mein Boot schwimmt kopfüber im Dämeritzsee.

Was ist passiert? Wir sind in den Startvorbereitungen für eine 10tägige Wanderfahrt in der Markbrandenburg. Es soll über 180km von Erkner über Königswusterhausen, Märkisch Buchholz, unterer Spreewald, Beeskow, Fürstenwald zurück nach Erkner gehen. Mein Kajak liegt halb gepackt mit offenen Luken direkt auf der Stegkante. Ein unbeabsichtigter Stoß im Packgewühl und das Boot schwimmt kopfüber im See. Selten ein so dummes Gesicht gemacht!

Nach dem Trockenlegen der Ausrüstung startet die 7köpfige Paddelgruppe des WV-Süderelbe zur märkischen Umfahrt in der süd-östlichen Peripherie von Berlin. Die Paddelstrecke folgt einem Tourenvorschlag des märkischen Tourismusverbandes. Die Strecke wurde durch das Anlegen von Wasserwanderer-Rastplätzen, Steganlagen vor Umtragestellen und der Sanierung alter Schleusen erheblich aufgewertet.  

Schnell verlassen wir den Großstadtbereich von Berlin. Wir paddeln die Dahme stromauf Richtung Märkisch Buchholz und tauchen in die abwechslungsreiche Landschaft  Brandenburgs ein.

Unsere Kajaks durchschneiden das klare Wasser. Über Seen, Flüsse und Kanäle geht es immer weiter. Gelegentliche Stauwehren können geschleust oder mit bereitgestellten Loren umkarrt werden. Wir sehen seltene Greifvögel, Wasserschlangen und einen Mink.

Schöne Naturplätze laden zum Verweilen ein. Gegen Abend schlagen wir unser Zeltlager auf Rastplätzen oder an Bootshäusern auf. Jeder Platz ist anders und damit einzigartig. Ich schätze diese Abwechslung.

Beim Einkaufen ist etwas Vorausschau erforderlich, nicht in jedem Dorf gibt es einen Vollsortimenter. Trotzdem konnten wir oft frische Brötchen zum Frühstück organisieren. Gibt es etwas Schöneres als ein gemeinsames Frühstück in der Natur bei strahlendem Sonnenschein.

Überhaupt das Wetter, es war Phänomenal: 10 Tage Sonnenschein, kaum eine Wolke am Himmel, trotz fortgeschrittener Jahreszeit hochsommerliche Temperaturen.

15 bis 25km paddeln wir am Tag. Viele Abschnitte sind sehr naturbelassen, andere Teil des Bundeswasserstraßennetzes. Zum Glück hält sich der Motorbootverkehr auf diesen Abschnitten in Grenzen. Bei Fischern am See können wir frischen Räucherfisch kaufen.

In Beeskow und Fürstenwalde unternehmen wir ausgedehnte Stadtbesichtigungen. Die Innenstadtbereiche sind sehenswert saniert. Besonders die wiederaufgebauten Kirchen sind einen Besuch wert. In kleinen Ausstellungen kann man erahnen, wie viel Herzblut die Gemeinden in den Wiederaufbau ihrer Gotteshäuser gesteckt haben.

Überall am Fluss sehen wir Spuren von Biebern. An der Müggelspree sind die Baumbestände regelrecht verwüstet. Berliner Kanuten berichten, dass die Befahrung der Müggelspree zeitweise aus Sicherheitsgründen von den zuständigen Aufsichtsbehörden untersagt war.

Nach 10 Tagen und 180 Kilometern auf eigenem Kiel schließt sich unser Rundkurs am Bootshaus des Erkner Kanuklubs. Mit einem gemeinsamen Abendesen beenden wir die Tour und treten die Heimreise nach Harburg an.

Tolle Tour, zur Nachahmung empfohlen!

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