wvs-20140617-titelWir halten Einzug! Das Kajak auf dem Bootswagen schiebend passieren wir das Tor in der Klostermauer. Vor uns öffnet sich der Klostergarten, dahinter recken sich majestätisch die Türme der Klosterkirche in den Himmel. Wir sind im Kloster Corvey an der Oberweser, seit kurzem Unesco-Weltkulturerbe. Auf dem gepflegten Rasen vor dem Klostergarten dürfen wir unsere Zelte aufbauen.  Ein Übernachtungsplatz mit Stil.

Einige Tage vorher hatten sich sechs Kanuten vom WV Süderelbe an ihrem Bootshaus an der Süderelbe in Wilhelmsburg getroffen. Zunächst ging es mit Auto und Bootsanhänger nach Hedemünden an die Werra. Hedemünden liegt verkehrsgünstig an der Bahn. Der Plan war, in mehreren Etappen bis nach Hameln oder Rinteln zu paddeln und von dort die Autos per Bahn nachzuholen.


Das erste Packen der Kajaks mit Zelt, Schlafsack, Wechselzeug, Lebensmittel, Kocher, Tisch und Stuhl gestaltet sich wie immer schwierig. Nach mehreren Packversuchen ist alles verstaut. Was nicht mehr hineingeht wird als Deckslast mitgeführt. Endlich legen wir ab, schnell nimmt uns die Strömung der Werra mit. Wir gleiten durch die liebliche Landschaft des Weserberglandes, vorbei an beschaulichen Orten mit mittelalterlicher Fachwerkarchitektur. Überall stoßen wir auf Märchenfiguren aus den Erzählungen der Gebrüder Grimm.  Burgen, Schlösser und Herrenhäuser thronen über dem Fluss.

Über Han.-Münden geht es zur Weser. Der Fluss meint es gut mit uns. Die flotte Strömung lässt uns gut vorankommen, der obligatorische  Gegenwind hält sich in Grenzen, die Sonne scheint und wir müssen uns vor Sonnenbrand schützen.

Am Fluss gibt es viel Getier zu beobachten. Große Greifvögel kreisen über uns. Entenfamilien bringen sich in Sicherheit. Ein seltener Schwarzstorch sucht das Weite. Auch eingewanderte Tierarten wie Nilgänse stehen auf den ufernahen Wiesen. Von anderen Kanuten wurden Waschbären am Ufer gesehen.

Am späten Nachmittag ist es Zeit nach einem Zeltplatz Ausschau zu halten. Öffentliche Campingplätze oder Bootshäuser befreundeter Kanu-Vereine sind in genügender Zahl vorhanden. Etwas Neues war das Zelten im Klostergarten von Corvey. Hier fahren wir bestimmt noch einmal hin.

Die Tage vergehen wie im Fluge, schon sind wir in Hameln. Die Rattenfängerstadt lädt zu einer ausgiebigen Stadtbesichtigung ein.  Mit einem gemeinsamen Essen findet ein schöner Urlaub sein Ende.  Schade eigentlich…

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